Das weiche Beerenobst
In jeden schönen Garten gehören Beeren zum Pflücken und Naschen. Jedoch sind nicht alle Beerensorten in deinem Garten möglich. Von den Beerenobstsorten wurden nur Weintrauben schon frühzeitig kultiviert. Die übrigen Beerenarten wuchsen zunächst als einfache Wald- und Heckenpflanzen, die im Mittelalter überwiegend zu Heilzwecken dienten. Kultursorten von Beeren wurden zum ersten Mal Ende des 16. Jahrhunderts genannt. Beerenobst ist also sehr viel jünger als das Kern- oder Steinobst.
Wenn wir heute bereits so viele wohl schmeckende und reichtragende Beerenobst Sorten haben, dann liegt das zum großen Teil daran, daß Beerenobst sehr viel einfacher zu züchten ist als Kern- und Steinobst. Beerensträucher tragen viel eher Früchte und das Züchtungsergebnis wird schneller sichtbar. Auch Sanddorn, Holunder, Schlehen, Ebereschen und Heckenrosen liefern eßbare Früchte. Und das Züchtungsergebnis hat ausgeprägten Geschmack. Ob sie jedoch dem Obst zugeordnet werden können, ist umstritten. Im Gegensatz zu Kern- und Steinobst wächst Beerenobst überwiegend an Sträuchern. Statt eines Kerngehäuses oder eines Kernes in der Mitte der Frucht, sind die meist zahlreichen Samenkerne im Fruchtfleisch verteilt. Beerenobst wird in der Regel mundreif gepflückt. Es ist sehr saftreich und deshalb wenig lange haltbar. Weil es längere Transporte schlecht übersteht, wird Beerenobst nur in geringem Umfang und meist nur aus nahegelegenen Ländern eingeführt.

Erdbeeren – süßes Beerenobst
Erdbeeren sind weit verbreitet. Die Erdbeersorten unterscheiden sich demzufolge sehr in Form und Geschmack. Außer den einmal tragenden Sorten gibt es auch Züchtungen, die zwei oder dreimal während des Sommers tragen, aber nur von untergeordneter Bedeutung sind. Monatserdbeeren sind in Wuchs und Geschmack den Walderdbeeren ähnlich, erreichen jedoch nicht deren ausgeprägtes Aroma. Erdbeeren können gut in Pflanzenringe kultiviert werden.

Johannisbeeren – Beerenobst mit großer Artenvielfalt
Johannisbeeren (Ribieseln) werden im Garten sowie am Feld angebaut. Die über 50 Sorten haben ganz überwiegend eine rote Beerenfarbe und einen mehr säuerlichen Geschmack; die wenigen weißen Sorten schmecken süßer. Schwarze Johannisbeeren zeichnen sich durch ihren spezifisch bitterherben Geschmack und hohen Vitamin-C-Gehalt aus. Johannisbeeren werden vielfach zu Säften und Zutaten der Lebensmittelindustrie verarbeitet. Moderne Gartengestalltung in deinem Garten mit City Palisaden um die Johannisberren optisch hervorzuheben sind sehr einfach möglich.

Heidelbeeren – Beerenobst des Waldes
Heidelbeeren (Blaubeeren, Schwarzbeeren, Bickbeeren) sind typische Früchte des Waldes, die im Juli und August an niedrigen Sträuchern von 30 bis 40 cm Höhe reifen. Somit typisches Beerenobst. Kulturheidelbeeren, die sich im Aussehen und Geschmack wesentlich von den Waldheidelbeeren unterscheiden, sind bei uns nur in unbedeutendem Umfang angebaut.

Himbeeren – Beerenobst mit einzigartigem Geschmak
Himbeeren werden garten- und feldmäßig angebaut. Außer den roten Himbeeren gibt es auch gelbe, die jedoch fader im Geschmack und ohne wirtschaftliche Bedeutung sind. Neben den üblichen einmal tragenden kennt man auch wenige zweimal tragende Sorten. Die kleineren Waldhimbeeren übertreffen die Gartenhimbeeren erheblich in Geschmack und Aroma.

Stachelbeeren
Stachelbeeren werden ähnlich wie Johannisbeeren angebaut. Die reifen Früchte sind weißlich, gelb, grün und rot, teils behaart, teils glatt. Für die Herstellung von Kompott aus unreifen Früchten sind nicht alle Sorten gleich gut geeignet. Stachelbeeren werden häufig in Dosen und Gläsern sterilisiert und in geringem Umfang auch zu Süßmost verarbeitet.

Preiselbeeren
Preiselbeeren (Kronsbeeren) ähneln im Wuchs den Heidelbeeren. Ihre Sträucher sind jedoch niedriger, und sie reifen später. Erst die gekochten Früchte haben den charakteristisch herben Geschmack.

Brombeeren – Beerenobst mit steigender Beliebtheit
Brombeeren haben im Handel unter den Beerenarten die geringere Bedeutung, da sie meist als Wildfrüchte geerntet werden. Beim Pflücken der Brombeeren löst sich der Fruchtboden nur, wenn die Früchte volle Reife haben.

Weintrauben – das besondere Beerenobst
Weintrauben sind ein Beerenobst der besonderen Art. Sie sind von allen Obstarten in der Welt am weitesten verbreitet. Das ganze Jahr über werden Weintrauben angeboten. In der ersten Hälfte des Jahres kommen Trauben aus Übersee und aus holländischen und belgischen Gewächshäusern, in der zweiten Jahreshälfte oft aus Südeuropa. Gute Weintrauben haben große, süße Beeren und eine möglichst dünne Haut. Am meisten von allen Sorten sind Datteltrauben verbreitet (die Beeren haben die Form einer Dattel), da sie gut von Geschmack sind weniger leicht verderben. Die etwas dickere Schale und die größeren Kerne werden dabei in Kauf genommen. Andere Sorten mit runden Beeren haben oft ein noch besseres Aroma und außerdem eine dünnere Schale und kleinere Kerne, sind aber fäulnisempfindlicher.
Weintrauben werden wie andere Obstarten auch im Laufe ihres Wachstums mehrmals gegen Krankheiten und tierische Schädlinge behandelt. Sie müssen deshalb vor dem Genuss sorgfältig gewaschen werden, am besten in lauwarmem Wasser und das – damit die Haltbarkeit nicht leidet – möglichst erst kurz vor dem Verzehren.
Das harte Beerenobst
Es wird leicht vergessen, daß auch Nüsse zu den Obstarten gehören. Man faßt sie unter dem Begriff Schalenobst zusammen, weil die essbaren Samen oder Früchte, die wir gewöhnlich als Nüsse bezeichnen, von einer trockenen und zum Teil verholzten Schale umgeben sind. Sie gehören sehr verschiedenen Pflanzenfamilien an. Einige Schalenobstarten gedeihen nur in ausgesprochen warmen Ländern; andere wachsen auch in unseren gemäßigten Breiten. Da Schalenobst leicht getrocknet wird, bevor es in den Handel kommt, kann man es zusammen mit dem Trockenobst auch zu den Trockenfrüchten zählen.
Im Unterschied zu den anderen Obstarten enthält es wenig Wasser, im Allgemeinen auch wenig Vitamin C, dafür aber bedeutende Mengen Eiweiß und besonders viel Fett, außerdem Calcium, Phosphor und Eisen. Einige Schalenobstarten enthalten auch bemerkenswerte Mengen an Kohlenhydraten (Stärke). Schalenobst ist im Gegensatz zu den anderen Obstarten besonders kalorienreich.
Ungeschälte Nüsse werden hauptsächlich im Spätherbst kurz nach der neuen Ernte angeboten. Geschälte Wal-, Hasel- und Erdnüsse sind dagegen das ganze Jahr über zu haben. Wegen ihres hohen Fettgehalts werden Nüsse bei längerer und unsachgemäßer Lagerung leicht ranzig. Sie sind möglichst trocken, kühl und luftig aufzubewahren.

Haselnüsse
Haselnüsse wachsen zwar auch in unserem gemäßigten Klima, die Erntemengen entsprechen jedoch bei weitem nicht der Nachfrage, so daß große Mengen vornehmlich aus den Mittelmeerländern eingeführt werden. Unter ihnen gibt es große Unterschiede in Form, Schalendicke und Geschmack. Gutes Aussehen und großes Gewicht, auch der gut getrockneten Früchte, bieten die Gewähr für guten Einkauf, Haselnüsse schmecken am besten unmittelbar nach der Reife. Bei langer Lagerung läßt der milde Geschmack nach und wird stattdessen „kratzig“.

Mandeln
Mandeln sind den Pfirsichen nahe verwandt und bevorzugen zum Wachstum mildes Mittelmeerklima. Die reifen Samen sind zunächst von einer zähen, braunen Haut, außen dagegen von einer fasrig, strohigen Fruchtschale umgeben. Es gibt drei Arten: süße Mandeln, bittere Mandeln und Krachmandeln. Außerlich unterscheiden sie sich kaum von einander; bittere Mandeln sind allenfalls etwas kleiner als süße und gelten als die wilde Stammart.
Süße und bittere Mandeln kommen meist ohne äußere, fasrige Schale in den Handel. Unter den Mandeln, die als süße angeboten werden, dürfen nicht mehr als 2% bittere enthalten sein. Die Verwendung größerer Mengen bitterer Mandeln ist nicht ungefährlich, weil sich nach dem Genuss giftige Blausäure im Körper bildet. Deshalb sollten bittere Mandeln auch so aufbewahrt werden, dass sie für Kinder nicht erreichbar sind. Der Genuss von nur 5 bis 6 bitteren Mandeln kann bei Kindern bereits den Tod verursachen.
Bei guter Lagerung lassen sich Mandeln bis zu zwei Monate aufbewahren. Mandeln werden unter anderem auch zur Herstellung von Marzipan verwendet. Krachmandeln werden meist ungeschält angeboten, ihre leicht brechbare Schale kann durch Bleichen etwas verschont werden.

Erdnüsse
Erdnüsse gehören wie Erbsen und Bohnen zu den Hülsenfrüchten. Man kann sich die Pflanzen wie Buschbohnen vorstellen. Die englische Bezeichnung peanut (Erbsennuss) deutet auf die Zugehörigkeit zu dieser Familie hin. Nach der Befruchtung krümmt sich der Stengel so lange nach unten, bis der Fruchtknoten einige Zentimeter tief im Boden liegt. Dann erst entwickelt sich daraus die etwas aufgeblähte und brüchige Hülse.
Erdnüsse werden frisch oder geröstet, häufig auch gesalzen gegessen. Wenn sie möglichst knusprig bleiben sollen, dürfen sie nach dem Öffnen der Packungen nicht mehr lange aufbewahrt werden. Stark riechende Waren in ihrer Nähe können den Geschmack empfindlich beeinträchtigen. Aus den Erdnusskernen stellt man überwiegend Speiseöl, in geringerem Umfang auch einen Brotaufstrich her.

Kokosnüsse
Kokosnüsse wachsen büschelweise im Wipfel der oft recht hohen Kokospalmen. Ihre Urheimat ist vermutlich das tropische Amerika; heute wachsen sie in allen heißen Ländern, meist in Küstennähe. Von der Blüte bis zur Reife vergeht mehr als ein Jahr. Jede einzelne reife Kokosnuß ist von einer festen, glatten Schale umgeben. Darunter liegt eine dicke Faserschicht.
Vor dem Versand werden meist sowohl die glatte Außenschale als auch die groben Fasern entfernt. Lediglich an der Stielseite bleiben zum Schutz der drei Keimporen noch bartähnliche Faserreste stehen. Kokosnüsse sind innen hohl und mit der wässrigen, kohlensäurehaltigen Kokosmilch gefüllt. Man kann sie der Nuss entnehmen, wenn man zum Beispiel mit einem dicken Nagel eine Öffnung in eine der Keimporen schlägt. Je reifer die Kokosnüsse sind, desto dickflüssiger ist diese Milch und desto seifiger ihr Geschmack. Die gesamte Nuss nimmt mit zunehmender Lagerzeit einen seifigen Geschmack an. Um an das Fruchtfleisch zu gelangen, zerschlägt man am besten die Nuss.

Edelkastanie
Edelkastanien sind zwar mit der Rosskastanie nicht verwandt, haben aber eine ähnlich aussehende Frucht. In kleinen Mengen wachsen sie in milden Klimagegenden Mitteleuropas mitten unter anderen Laubbäumen des Waldes wild. Die im Handel erhältlichen Edelkastanien stammen meist von kultivierten Bäumen aus Südeuropa.
Die äußere, stachelige Hülle der Edelkastanie teilt sich zur Reifezeit in vier Klappen auf. Sie enthält drei bis vier Früchte mit dunkel brauner, glänzender und etwas spröder Schale, die innen weißgelb und filzig behaart ist. Der eigentliche Samenkern ist nochmals von einer dünnen Samenschale umschlossen, die etwas bitter schmeckt und vor dem Genuss entfernt werden sollte. (Wenn man sie wie Mandeln in kochendes Wasser gibt und zehn Minuten darin liegen lässt, kann man die Schale leicht abziehen.) Gekocht, geröstet oder anderweitig zubereitet, schmecken Edelkastanien süßlich.
Gute Edelkastanien haben einen weißen, süßen Kern. Kastanien, die sich weich anfühlen und eine rußschwarze Schale haben, sind verdorben. Edelkastanien werden entsprechend ihrer Qualität in drei Sorten eingeteilt: Kastanien, Maronen und Dauermaronen. Kastanien reifen Ende September bis Anfang Oktober und sind wenig lange haltbar. Die Schale ist mit dunklen Streifen versehen. Dauermaronen reifen erst in der letzten Novemberhälfte und können am längsten aufbewahrt werden.

Pistazien
Pistazien kommen ursprünglich aus Persien und bevorzugen ein mildes, warmes Klima. Sie sind etwa haselnussgroß und meist schon aus der harten Fruchtschale herausgelöst, wenn sie in den Handel kommen. Die drei- oder auch vierkantigen Nüsse sind meist hellgrün oder auch rosa. Sie werden roh, geröstet und gesalzen als Delikatesse verzehrt und auch in der Zuckerbäckerei und in der Fleischküche verwendet. Weil Pistazien nur alle zwei Jahre Früchte tragen, ist das Angebot sehr unterschiedlich. Die besten Pistazien kommen aus Sizilien. Wegen ihres hohen Ölgehaltes werden sie schnell ranzig. Bei längerer Lagerung verlieren sie außerdem ihre schöne grüne Farbe.